PRESSEMITTEILUNG

 

 

 

 

Vom Wiegen wird das Schwein nicht fett

 

Die SPD versucht mit dem Vorschlag der Veröffentlichung der Schulinspektionsergebnisse von den eigentlich brennenden Problemen an Hamburgs Schulen abzulenken!

 

Von wegen „Schulfrieden“, Hamburgs Schulen stehen Kopf : Sie sollen das Konzept der ganztägigen Bildung und Betreuung (GBS) umsetzen, sich dabei

in ihrem jeweiligen Stadtteil mit der offenen Kinder- und Jugendhilfe und anderen Anbietern vernetzen, sie kämpfen mit massiven Raumproblemen,

das Programm „der individuellen Nachhilfe“ muss zusammen mit dem „Bildungspäckchen“ in den Schulalltag integriert werden und insbesondere die Grund- und Stadtteilschulen stehen angesichts fehlender personeller und materieller Ressourcen vor der schier unlösbaren Aufgabe, den §12 des Hamb. Schulgesetzes in die Tat umzusetzen, nach dem die Eltern von Kindern mit einem so genannten sonderpädagogischen Förderbedarf  für ihre Sprösslinge ein Recht auf einen Platz in einer Regelschule haben.

 

Inmitten all dieses Chaos schlägt nun die SPD-Bürgerschaftsfraktion vor, die Ergebnisse der Schulinspektion regelhaft für alle Schulen zu veröffentlichen und sie ins Netz zu stellen. „Was verspricht sich die SPD von einem solchen Schritt?“ fragt Sabine Boeddinghaus, Vorsitzende des Hamburger Elternvereins. „ Das läuft auf ein gnadenloses Schulranking raus, womit niemandem geholfen ist. Im Gegenteil. Die Schulen, die bei den Eltern einen guten Ruf genießen, werden keinen Nachteil von diesem öffentlichen Vergleich haben. Es sind im Übrigen nicht immer die mit den besten Ergebnissen. Die Schulen aber, die aus welchen Gründen auch immer, und die wären ja interessant zu wissen, zu weniger guten Ergebnissen kommen, aber unter schwierigen Bedingungen alles versuchen, gute Schule zu machen, werden nun weitere Rückschläge einstecken müssen. Was ist mit all den Stadtteilschulen, die aus einem ehemaligen Haupt- und Realschulstandort erwachsen sind? Die haben sowieso um das Ansehen und die Akzeptanz bei den Eltern zu kämpfen, da kommt ein solches Offenlegen von Ergebnissen, deren Zustandekommen niemand im Einzelnen nachvollziehen kann, zur völligen Unzeit.“ 

 

„Die einzige Antwort auf fehlende pädagogische oder unterrichtliche Qualität an Schulen ist die umfängliche Ausstattung an Personal und Räumlichkeiten und die konsequente Fort- und Weiterbildung der betroffenen Schulkollegien“, sagt Karen Medrow, stellv. Vorsitzende.

 

Aber an dieser Stelle kneift die SPD-Bürgerschaftsfraktion. Sie brachte in der letzten Bürgerschaftsfraktion einen Antrag zur Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer zur Umsetzung der Inklusion ein, allerdings mit dem Vorbehalt der Kostenneutralität.

 

Das Schwein braucht aber Futter!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                               Hamburg, den 17. 11. 2011

 

 

Sabine Boeddinghaus

 

 

 

 

 

 

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