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Schulforum von NDR 90,3 & Abendblatt Büchergeld und Schul-TÜV Anmoderationsvorschlag Heute gibt es in
den Hamburger Schulen Zeugnisse, denn es ist das Ende des Schuljahres. Und
zum Schuljahresende haben NDR 90,3 und Hamburger Abendblatt noch einmal eine
Bilanz des vergangenen Schuljahres gezogen. Beim Schulforum gestern Abend in
der Axel-Springer-Passage diskutierten Eltern, Schüler und Lehrer gemeinsam
mit Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig.
Einer der Streitpunkte: das Thema Büchergeld und die Aufhebung der
Lernmittelfreiheit. Beitrag: Das Eltern künftig
Leihgebühr für die Schul-Bücher zahlen müssen, war noch nicht der
Hauptkritikpunkt beim Thema Buchgeld. Schon eher die handwerklichen Mängel
bei der Umsetzung. Unverständnis zum Beispiel bei dieser Mutter: O-TON Mutter „Also ich kann zum Chaos
sagen: Bei uns an der Schule nehmen wir 80 Euro an der Nachbarschule werden 45 genommen. Das Ohlstedter
nimmt wieder 50 Euro. Jedes Gymnasium hat eine Arbeitsgruppe von Eltern
gebildet. Wir haben unter Zeitdruck Vollversammlungen abgehalten. Wir haben
Stunden damit verbracht irgendeine verträgliche Lösung zu finden und haben uns nachher alle an den Kopf gefasst.
Ich finde das ist Vergeudung von Elternarbeit“. Auch wenn
Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig Probleme
bei der Umsetzung einräumte. Das böse Wort Chaos wollte sie im Zusammenhang
mit den neuen Schulbuchgebühren nicht gelten lassen. O-TON Dinges-Dierig:
„Von Chaos möchte ich
eigentlich nicht reden. Denn ich glaube eher, dass wir ohne die Sekretärinnen
ein Chaos gehabt hätten. Da würde ich ihnen Recht geben. Aber mit den
Sekretärinnen haben wir kein Chaos gehabt“. Klaus Wendtlandt,
Schulleiter an der Schule Königstraße und Vorsitzender des Vereins der
Hamburger Schulleitungen widersprach. Einen ganzen Leitzordner füllen nach
seinen Worten inzwischen die Anweisungen zum Thema Schulbuchgebühr. Und
Verwirrung bleibe trotzdem bestehen. O-TON Wendtlandt:
„Es ist ein Chaos. Und
zwar an nahezu allen Schulen“. Unterschiedliche Meinungen
auch zu einer der großen Pläne für die Zukunft des Hamburger Schulwesens. Der
geplante Schul-TÜV soll schon in einem Jahr
starten. Alle drei bis vier Jahre sollen die Schulen dann kontrolliert
werden. Die Bildungssenatorin nannte das Thema Unterrichtsausfall als ein
Beispiel, das beim Schul-TÜV eine Rolle spielen
soll. Kritik deshalb von Karen Medrow-Struss, vom
Elternverein. Erst spare die Senatorin bei den Schulen, und dann überprüfe
sie sie. O-TON Medrow: “Wenn ich mir so einen TÜV
angucke: Sie nehmen dem Auto die Reifen. Sie nehmen dem Auto fast die
Möglichkeit anständig zu fahren. Und dann sagen sie: TÜV prüfe mal, wie
kannst Du mit diesem Mangel fahren. Und das finde ich etwas schwierig“. Bildungssenatorin
Alexandra Dinges-Dierig griff in ihrem Schlusswort
diese und andere Kritik auf. Ihr Fazit: Für die Zukunft wünsche sie sich eine
ehrlichere Diskussion über das Hamburger Schulwesen. O-TON Dinges-Dierig:
„Wir geben am meisten von
allen 16 Bundesländern hier für Bildung aus. Das müssen wir endlich mal zur
Kenntnis nehmen. Deshalb müssen auch die Ressourcen ausreichen“. Auch auf die Frage ob wir
neben einem Schul-TÜV auch einen Politik-TÜV bräuchten wusste die Senatorin Antwort: Den
gebe es doch längst alle vier Jahre. Bei den Bürgerschaftswahlen. NDR 90,3
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